Für Instrumentalisten ist es wichtig, gut entwickelte Hände zu haben. Während etwa die Konzertgitarre ein Instrument ist, das mit acht Fingern gespielt wird, kommen beim Klavier hingegen alle zehn Finger zum Einsatz.
Leider verfügen die einzelnen Finger der menschlichen Hand von Natur aus nicht über gleichviel Kraft, So ist bei untrainierten Händen etwa ein Kräftegefälle zwischen den Fingern der starken Hand und denen der schwachen Hand gegeben. Aber auch innerhalb der Finger einer Hand besteht ein zusätzliches Kräfteungleichgewicht zwischen den starken Fingern (Daumen, Zeige- und Mittelfinger) und ihren schwachen Kollegen (Ringfinger, kleiner Finger).
Der Instrumentalist versucht nun, durch Übung dieses Kräfteungleichgewicht auszugleichen, sprich vornehmlich die schwachen Finger zu stärken.
Um beispielsweise bei der diesbezüglichen Auswahl von Etüden zielorientierter vorgehen zu können, lohnt es sich, die Fingerkraft der einzelnen Finger einmal systematisch zu erfassen, um zu sehen, welche Finger der meisten Übung bedürfen. Ich gehe bei der nachfolgenden Rangliste beginnend mit dem schwächsten Finger vom Rechtshänder aus:
- kleiner Finger - LH (=linke Hand)
- kleiner Finger - RH (=rechte Hand)
- Ringfinger - LH
- Ringfinger - RH
- Zeigefinger - LH
- Zeigefinger - RH
- Mittelfinger - LH
- Mittelfinger - RH
- Daumen - LH
- Daumen - RH