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Wer hat uns eigentlich das "verrückte h" eingebrockt?

In Amerika lautet die Stammtonreihe:

  • a-b-c-d-e-f-g,

also wie das Alphabet. Easy!

 

In Deutschland ist es anders:

  • a-h-c-d-e-f-g.

irgendwie unlogisch, aber wahr. Crazy!!

 

ABER WIESO?

 

Wenn man dieser Frage nachgeht, muss man in der Zeit fast 1000 Jahre zurückgehen. Im 11. Jahrhundert, also im tiefsten Mittelalter, gab es noch keine Tasteninstrumente. Es gab auch noch nicht die Notenschrift, die wir heute kennen. Und es gab auch nicht die zwölf Töne, in die wir heute die Oktave zerlegen.

Nach Noten wurde fast ausschließlich in der Kirche musiziert, besser gesagt gesungen. Die Mönche übten sich im Gesang von Chorälen. Diese Choräle wiederum bauten auf Tonreihen, bestehend aus sechs Tönen auf, den sogenannten Hexachorden:

Man kannte drei unterschiedliche Hexachorde.

 

  1. c-d-e-f-g-a (natürliches Hexachord)
  2. f-g-a-b-c-d (weiches Hexachord)
  3. g-a-h-c-d-e (hartes Hexachord)

Ursprünglich kannte man jedoch den Tonnamen "h" noch nicht.  

  • Das heutige "h" hieß vorher "b durum" (hartes b) oder "b quadratum" (quadratisches b) und wurde eckig geschrieben.

 

  • Das heutige "b" hieß vorher "b molle" (weiches b) oder "b rotundum" (rundes b) und wurde rund geschrieben.

 

Somit entstand der Tonname "h" vor ungefähr 1000 Jahren, indem ein Mönch das eckige b in "h" umwandelte.

Gut, dass dieser Mann schon lange tot ist. Würde er noch leben, wäre ihm heute ein gewaltiger shit-storm sicher.