Jeder Musiklehrer kennt die Situation:
Der Schüler kommt unvorbereitet in den Unterricht. Er teilt dem Lehrer mit, dass er mit dem Musikstück nicht klar gekommen ist und deshalb nicht üben konnte. Oft hängt solch eine Situation damit zusammen, dass der Schüler nicht wusste, mit welcher Übetechnik er am Musikstück ansetzen sollte.
Hier fühlt ich der Musiklehrer natürlich als Pädagoge gefordert. Er kramt gedanklich seinen Koffer mit all den erprobten Tools aus dem Bereich der Übetechnik hervor - es mögen an die 200 verschiedene Tools sein - und überlegt, unter Einsatz welchen Tools sich das technische Problem des Schülers lösen ließe.
In dieser Situation wird dann auch im Unterricht zusammen geübt, da der Einsatz neuer Tools vom Lehrer begleitet werden muss.
Es kann sich jedoch erweisen, dass auch der raffinierte Einsatz der Übetechnik hier nicht zur Lösung des technischen Problems führt. Ursache kann sein, dass der Schüler einfach nicht in der Lage ist, die Tipps des Lehrers umzusetzen. Vielleicht hat der Schüler einfach nur einen schlechten Tag.
Hier nun mein Tipp für den Musiklehrer: Wenn man spürt, dass die eigenen Tipps beim Schüler nicht fruchten und der Schüler überfordert zu werden droht, ist es Zeit, an dieser Stelle das Unterfangen einfach abzubrechen.
Was heute nicht gelingen mag, gelingt vielleicht beim nächsten Mal. Der Lehrer sollte den Punkt für den rechtzeitigen Abbruch nicht verpassen, damit der Schüler nicht unnötig verunsichert und frustriert wird.