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Unterricht vs. Selbststudium

Viele Anfänger am Instrument fragen sich, ob es wirklich nötig ist, Unterricht zu nehmen oder ob man sich das Instrumentalspiel nicht genau so gut selbst beibringen kann.

Hier muss differenziert werden: Grundsätzlich ist es nicht unmöglich, im Rahmen eines Selbststudiums ein Instrument zu erlernen. In Einzelfällen kann diese Herangehensweise sogar erstaunliche Erfolge zeitigen, wie z. B. das Beispiel Niccolo Paganinis beweist, der angeblich im Wesentlichen ein Autodidakt war.

Wer sich jedoch für diesen Weg entscheidet, muss sich darüber im Klaren sein, dass die Erfolgsaussichten vermutlich nicht viel größer sind als beim Lottospielen. Mit anderen Worten: den ein- oder anderen mag ein Selbststudium zum Musiker machen, der mit Abstand größte Teil wird daran jedoch scheitern.

Der Instrumentalunterricht hat gegenüber dem Selbststudium diverse Vorteile, vielleicht auch den ein oder anderen Nachteil.

Ein wesentlicher Vorteil soll an dieser Stelle herausgegriffen werden. Im Selbststudium sammelt der Lernende nach und nach eigene Erfahrungen, die sein Spiel reifen lassen. Dies funktioniert im Grund über das try-and-error-Verfahren. Man probiert aus, verwirft dabei die Fehlversuche und behält die positiven Dinge bei.

Im Rahmen des Instrumentalunterrichts ist es dem Schüler jedoch möglich, auf den reichen Erfahrungsschatz des Lehrers zurückzugreifen. Dies wirkt wie ein Katalysator auf den Lernfortschrift, da allein das Sammeln und Verwerfen einer großen Menge von negativen Erfahrungen unterbleibt. Der Lernfortschritt des Schülers ist daher gegenüber dem des Selbstlernenden bei im Übrigen gleichen Voraussetzungen wie etwa Begabung und Fleiß als wesentlich größer anzunehmen.