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Gitarre - Geteilter Boden

Wenn Ihr eine akustische Gitarre (Konzertgitarre oder Westerngitarre o. ä.) in der Hand haltet, und Euch fragt, ob es sich um höherwertiges oder minderwertiges Instrument handelt, ist unter anderem wichtig, zu wissen, ob die Gitarre einen massiven Boden hat oder nicht. Ist der Boden massiv, kann man davon ausgehen, dass die Zargen (die Seiten des Korpus´) auch massiv sind, denn es würde keinen Sinn machen, eine Gitarre mit massivem Boden und laminierten Zargen zu bauen.

An anderer Stelle hatte ich Euch schon den Trick verraten, wie man die Qualität des Bodens über die Maserung prüfen kann.

Ein massiver Boden ist fast immer in der Mitte in Längsrichtung geteilt. Das heißt, er besteht aus zwei Brettern. Und diese Teilung wird nicht etwa vom Gitarrenbauer kaschiert, wie das etwa bei der geteilten Decke der Fall ist. Nein, die Teilung des Bodens wird sogar hervorgehoben, da sie ja ein Qualitätsmerkmal der Gitarre ist. Dies geschieht, indem der Gitarrenbauer zwischen den beiden Hälften des Bodens eine oder mehrere andersfarbige Einlagen verbaut, die wie eine andersfarbige Linie zwischen den Bodenhälften verläuft.

Dreht ihr also die Gitarre herum und seht diese Linie, ist der Boden in der Regel massiv. Ist die Linie nicht zu sehen,

ist er aller Wahrscheinlichkeit nach laminiert.

Eine vollkommene Sicherheit hat man auch hier nicht, denn es wird immer wieder versucht, auch in dieser Hinsicht einen falschen Schein zu erwecken. Wenn ihr euch die Einlage jedoch genau anschaut, so muss es sich um eine Intarsie handeln, also eine Einlage aus Holz, und nicht etwa um eine aufgemalte Linie, die nur vorgibt eine Intarsie zu sein